- So wurden die Touristen über die Öffnungszeiten des Besucherzentrums informiert.
- Die Sanierung der ehemalige Hartmannfabrik hat über zehn Millionen Euro gekostet.
Kritik an Oster-Pause im Kulturhauptstadt-Zentrum
Die Organisatoren der Kulturhauptstadt stehen ein weiteres Mal in der Kritik. Das mit großem Aufwand errichtete Besucherzentrum in der ehemaligen Hartmannfabrik war über Ostern dicht. Sowohl am Karfreitag als auch am Sonntag und Ostermontag standen Touristen vor verschlossenen Türen. Lediglich am Samstag konnten sich Gäste über die Sehenswürdigkeiten in der Kulturhauptstadt informieren. Eine Maßnahme, die jetzt kritisiert wird.
Aus dem Stadtrat gibt es Kritik!
Die SPD-Fraktionschefin Jacqueline Drechsler: „Natürlich sollte es Besucherinnen und Besuchern, die an Feiertagen in unsere Stadt kommen, möglich sein, im Besucherzentrum Informationen zu erhalten. Insofern war die Schließung am Ostersonntag und Ostermontag aus unserer Sicht unglücklich. Seitens der Kulturhauptstadt gGmbH wurde letzte Woche im Kulturausschuss dazu berichtet. Die Öffnung an den Osterfeiertagen war demnach aus arbeitsrechtlichen Gründen nicht umsetzbar. Wir begrüßen aber, dass die Verantwortlichen eine Lösung für weitere Feiertage gefunden haben und das Besucherzentrum ab Mai dann entsprechend geöffnet sein wird.“
André Dobrig, Stadtrat der LINKEN, sagt: „Im Kulturausschuss am 17. April wurde lediglich verkündet, dass das Besucherzentrum nun auch Sonntags geöffnet hat, also 7 Tage in der Woche. Ausnahmen an Feiertagen wurden nicht kommuniziert. Eine Öffnung, auch an den Osterfeiertagen, wäre sicherlich touristisch betrachtet wünschenswert gewesen.“
Thiemo Kirmse, BSW-Fraktionsgeschäftsstellenleiter: „Speziell zum Start der Osterferien wurden durch Vereine im Rahmen einer gelebten Nachbarschaft viele kind- und familiengerechte Angebote geschaffen und durchgeführt. Dieses ehrenamtliche Engagement war nicht auf die Stadt Chemnitz beschränkt, sondern wurde in der gesamten Kulturhauptstadtregion wirksam. Der zentrale Anlaufpunkt für alle Touristen und Kulturhauptstadtinteressierten ist die extra dafür neugestaltete Hartmannfabrik. Es ist nicht nachvollziehbar, warum diese nicht entsprechend am Osterwochenende geöffnet wurde.“ Sein Vorschlag: Man hätte auf die inzwischen über 1.000 freiwilligen Kulturhauptstadt-Helfer zurückgreifen müssen. Kein Tourist dürfe ohne Ansprechstation und -partner bleiben.
Anna Lanfermann, Sprecherin für Kultur der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, äußert sich so: „Wir freuen uns über die steigenden Besuchszahlen im Besuchszentrum Hartmannfabrik. Gut, dass nun zusätzliches Personal eingestellt wurde, um eine komplette Öffnung an sieben Tagen der Woche zu garantieren. Aber wir verstehen, dass diese Menschen auch eine Osterpause brauchten. Vieles geht, aber nicht immer alles. Die Gesellschaft will versuchen, sicherzustellen, dass an den nächsten Feiertagen, zu Himmelfahrt sowie an Pfingstsonntag und -montag, das Besuchszentrum geöffnet sein wird. Dieses Vorhaben begrüßen wir.“
Die Erklärung der Macher:
Stefan Schmidtke, Geschäftsführer Programm der Chemnitz 2025 gGmbH, erklärt: „Seit April ist das Besuchszentrum Hartmannfabrik an sieben Tagen in der Woche geöffnet. Dafür musste zusätzliches Personal eingestellt werden. Trotzdem sind wir noch nicht so gut aufgestellt, dass wir alle Feiertage abdecken können. Über die Osterfeiertage blieb das Haus daher geschlossen. Die Entscheidung wurde nicht leichtfertig getroffen, jedoch ist es wichtig, den Mitarbeitern einen angemessenen Freizeitausgleich zu ermöglichen. An den nächsten Feiertagen, zu Himmelfahrt sowie an Pfingstsonntag und -montag, wird das Besuchszentrum geöffnet sein.“
Für über zehn Millionen Euro saniert
Die ehemalige Hartmannfabrik war vor einem Jahr nach einer über zehn Millionen Euro teuren Sanierung übergeben worden. Als Besuchs- und Informationszentrum ist die ehemalige Fabrikhalle die zentrale Anlaufstelle für die Gäste der Kulturhauptstadt. Wie das Gebäude nach 2025 genutzt werden soll, steht noch nicht endgültig fest.