- Ein junges Weißkopfsaki-Männchen im Tierpark Chemnitz.
Oh là là! Die Masken-Affen sind in Chemnitz
Am 1. April hat im Tierpark Chemnitz ein kleines Stück zoologische Weltreise stattgefunden. Aus dem französischen Tierpark La Vallée des Singes (dt: Tal der Affen) sind drei neue Bewohner im Tropenhaus angekommen: das 14-jährige Weißkopfsaki-Weibchen Juma sowie ihre beiden Söhne Nahele und Saoko. Sie gehören zu einer Primatenart, die selbst unter Affenkennern als eher selten gilt – und die für Besucherinnen und Besucher gleichermaßen faszinierend wie ungewohnt erscheinen dürfte.
Eine Anlage mit Vergangenheit
Ihr neues Zuhause liegt inmitten tropischer Vegetation, umgeben von dichten Blättern, künstlichem Nebel und warmem Licht: die ehemalige Klammeraffen-Anlage. Nachdem die Haltung der Geoffrey-Klammeraffen im Tierpark Chemnitz beendet wurde, gestaltete das Team die Anlage in Eigenregie vollständig um. Jetzt ist sie Lebensraum für eine Affenart, die im deutschen Sprachraum bislang eher ein zoologischer Geheimtipp war.
Eine Frage der Farbe
Weißkopfsakis stammen aus Südamerika und gelten unter Primaten als etwas Besonderes – nicht nur wegen ihres auffälligen Namens, sondern auch wegen ihrer Erscheinung. Während die Weibchen ein gleichmäßiges graubraunes Fell tragen, wirken die Männchen fast wie Maskenträger: weißes Gesicht, schwarzer Körper. Ein Kontrast, der im dichten Blätterdach der Regenwälder wohl Tarnung bedeutet – und im Tierpark für staunende Gesichter sorgt.
Auch die Jungtiere folgen diesem Muster: Bei ihrer Geburt gleichen sie mit ihrem Fell den Müttern – eine Tarnung, die sich in den ersten Lebensmonaten allmählich auflöst. Die männlichen Tiere entwickeln nach etwa zwei Monaten die charakteristische weiße Gesichtsmaske, die sie von den Weibchen unterscheidet.
Ein sanfter Übergang
Die rund 1.300 Kilometer lange Fahrt von Westfrankreich nach Sachsen haben die Tiere gut überstanden. Derzeit leben sie sich in ihrem neuen Gehege ein. Das Tierpflege-Team beobachtet sie aufmerksam, aber mit Gelassenheit. Vieles deutet darauf hin, dass sich die Affen schnell an ihr neues Umfeld gewöhnen.